CLINICAL DATA ANALYTICS
Die Digitalisierung hat die Medizin längst erfasst. Inzwischen sollte von der Digitalen Medizin gesprochen werden. Medizinische Daten entstehen unter sehr unterschiedlichen Bedingungen und werden in verschiedenen Systemen gespeichert. Klassischerweise werden Behandlungsdaten in Krankenhausinformationssystemen abgelegt. Inzwischen gibt es Datenregister mit sehr unterschiedlicher Ausrichtung: Tumorregister für alle onkologischen Fälle in Deutschland, Register für spezielle Erkrankungen z.B. das Mukoviszidose-Register, epidemiologische Register z. B. für die Nationale Kohorte. Eine Besonderheit stellen wissenschaftliche Datenregister im Zusammenhang mit Gewebebanken dar: Sie wurden ohne konkrete wissenschaftliche Fragestellung angelegt und dienen dazu, aus einem großen Pool von Daten zu neuen Erkenntnissen oder zumindest zu neuen Hypothesen zu gelangen.
„Clinical Data Analytics“ umfasst die Auswertung von klinischen Daten aus Informationssystemen im Krankenhaus und anderen medizinischen und pflegerischen Einrichtungen.
Ziel ist es, den Weiterbildungsteilnehmenden ausreichendes theoretisches und praktisches Wissen sowie Methoden zu vermitteln, um als DatenmanagerIn in verschiedenen Einrichtungen zu arbeiten und dabei sowohl auf die Verbesserung von Datenqualität zu achten und die ethische Nutzung der Daten zu gewährleisten als auch durch die Datenanalysen zu neuem Wissen zu gelangen.
Diese Weiterbildung führt Sie vom Datenverstehen über Datenanalysieren zum datenbasierten Entscheiden. lernen Sie, wie und wo Daten entstehen, welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen, damit eine hohe, stabile Datenqualität erreicht wird und wie Daten austauschbar gemacht werden können. Verwenden Sie Daten aus unterschiedlichen Quellen und entdecken Sie die wesentlichen Informationen in den Daten und bilden neues Wissen.
Der Zertifikatskurs „Clinical Data Analytics“ umfasst folgende Module, die einzeln buchbar sind:
- „Daten aus Klinik und Pflege – Wege und Werkzeuge der Datenanalyse“ umfasst die Standards sowie die primäre, sekundäre und tertiäre Nutzung medizinischen Daten, mit dem Ziel der Planung und Durchführung der Datenanalyse und des Datenmonitorings.
- „Mobile Daten und GeoDaten – Untersuchungen zu Versorgungswegen und –strukturen“ beinhaltet die Bewertung und Analyse von Signaldaten mit Hilfe des Open-Source-Geo-Informationssystem QGIS.
- „Registerdaten – Datenqualität & Explorative Analyse“ thematisiert Qualitätsindikatoren in Bezug auf Datenquellen, verschiedene Methoden zur explorativen Datenanalyse und Strategien der Clusterbildung.
Die Weiterbildung „Clinical Data Analytics“ richtet sich an all jene, die in Kliniken, Forschungseinrichtungen und Unternehmen der Gesundheitswirtschaft mit der Analyse medizinischer Daten befasst sind.
Ein Modul umfasst 8 Wochen.
Mix von Präsenzveranstaltungen/je zwei zweitägige Präsenzen zu Beginn und am Ende des Moduls
sechs Webkonferenzen mit Übungscharakter (dafür wird ein Headset benötigt), die auch als Aufzeichnungen zur Verfügung gestellt werden
- Daten aus Klinik und Pflege – Wege und Werkzeuge der Datenanalyse: 12. Oktober 2018 – 08. Dezember 2018
- Mobile Daten und GeoDaten – Untersuchungen zu Versorgungswegen und –strukturen: 11. Januar 2019 – 09. März 2019
- Registerdaten – Datenqualität & Explorative Analyse: 05. April 2019 – 15. Juni 2019
Regelmäßige Vergabe von Aufgaben
Zusätzlich Betreuung über Lernplattform durch Lehrende und betreuende MitarbeiterInnen
Prof. Dr. med. Eberhard Beck ist Facharzt für Gynäkologie und Geburtshilfe und war bis 2010 Chefarzt der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe an der Städtisches Klinikum Brandenburg GmbH. Seit dieser Zeit begleitet er eine Stiftungsprofessur für medizinische Informatik an der Technischen Hochschule Brandenburg. Im Rahmen seiner wissenschaftlichen Tätigkeiten an der Technischen Hochschule Brandenburg beschäftigt er sich vorwiegend mit den Themen der Entscheidungsunterstützung, der neutralen Vermittlung von (Patienten-) Information sowie der Patientensicherheit.
Prof. Dr. med. Thomas Schrader ist Pathologe und Medizininformatiker. Er arbeitete u.a. am Institut für Pathologie der Charité in der Arbeitsgruppe Digitale Pathologie und betreute dort telemedizinische Projekte. Er war Leiter des Forschungsprojektes „Open European Nephrology Science Center“ zu einem Zeitpunkt als der Begriff „Big Data“ noch nicht geboren war. Aktuelle Forschungsprojekte beschäftigen sich mit der Biosignal- und Bildanalyse, der Untersuchung von Versorgungsstrukturen in Dritte Welt-Ländern im Rahmen telemedizinischer Projekte und die Patientensicherheit.
Abschluss eines Hochschulstudiums oder vergleichbare Qualifikationen (Medizin, Medizininformatik, Informatik, Ingenieurwissenschaften, Pflegewissenschaften, Gesundheitswissenschaften /-ökonomie) sowie mindestens ein Jahr für die Weiterbildung geeignete Berufserfahrung
Bei Teilnahme ohne Hochschulabschluss: Nachweis einer mehrjährigen Berufserfahrung (Medical Assistence, Pflegebereich, Nursing informatics etc.)
Hochschulzertifikat „Clinical Data Analyst“ der Technischen Hochschule Brandenburg und der AWW e.V. nach erfolgreichem Bestehen der drei Modulleistungen
Die Teilnahme an einzelnen Modulen wird nach erfolgreichem Bestehen der Modulleistung mit dem Modultitel zertifiziert.
Mindestteilnehmeranzahl 12
1.999,00 Euro pro Modul
Frühbucher und Alumni der Technischen Hochschule Brandenburg erhalten 10 % Rabatt.
Mitglieder des BVMI e.V. erhalten einen Rabatt von 10% bzw. 15% als Frühbucherrabatt
Rabatte sind nicht miteinander kombinierbar!
Die Weiterbildung ist in den Ländern Brandenburg und Berlin für die Bildungsfreistellung anerkannt.
Die Beantragung des Zertifikatskurses „Clinical Data Analytics“ zur Anerkennung als ärztliche Fortbildung bei der Landesärztekammer Brandenburg ist vorgesehen.